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Claudia Harting

Wie trainiere ich eine Ressourcenverteidigung an

Aktualisiert: 25. Juli

Wenn ich beim Kennenlern-Treffen frage, ob der Hund eine Ressourcenverteidigung hat, kommt oft die Antwort: “Nein, ich kann ihm alles wegnehmen.” Dabei wird durch das “trainieren” des Futterwegnehmens die Ressourcenverteidigung erst antrainiert, die ein Hund von Geburt an gar nicht hat.


Hunde haben ein anderes Verständnis von “Besitz”. Während mir mein Auto auch dann gehört, wenn ich es nicht gerade benutze, ist es bei Hunden anders.


Sie leben in einer Gemeinschaft, wo erstmal allen alles gehört. Erst in dem Moment, wo ein Besitzanspruch gestellt wird (indem sich z.B. auf die Couch gelegt wird oder ein Ball in die Schnauze genommen wird), “gehört” der Gegenstand dem Hund. Das wird in der Regel von allen anderen Hunden akzeptiert und es wird brav gewartet, bis der Gegenstand wieder freigegeben wird (durch Aufstehen von der Couch oder Ball fallen lassen).


Allenfalls wird versucht, durch Tricksereien den Hund zur Aufgabe seines “Besitzes” zu bewegen. Ein Beispiel: Hasso und Bello liegen auf der Couch, Kira rennt zur Tür und bellt (obwohl keiner kommt). Während Hasso und Bello nun bellend zur Tür rennen, macht es sich Kira auf der Couch bequem. Klassischer Fall von: weggegangen, Platz vergangen.


Wenn nun der Mensch kommt und das Futter wegnehmen lassen “trainiert”, schaut sich der Hund das ein oder zweimal an. Aber spätestens beim dritten Mal fängt er mit der Verteidigung seines Fressens an. Er hat nun gelernt, dass er seinem Menschen nicht vertrauen kann.


Noch schlimmer wird das, wenn er dadurch auch draußen gefundenes Fressen lieber schnell herunterschlingt (aus der Angst, dass es ihm weggenommen wird) als es seinem Menschen zu zeigen.

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